Während die Politik noch über Klimaziele diskutiert, handelt Volvo Cars. In klar definierten Schritten wird der schwedische Premium-Autohersteller bis 2040 klimaneutral. Und mit dem neuen kleinen EX30 geht Volvo Cars den nächsten grossen Schritt in die richtige Richtung.
Der neue Volvo EX30 ist ein Meilenstein. Selbst gegenüber den bisherigen Volvo Elektro-Modellen reduziert sich sein CO2-Fussabdruck um weitere 25 Prozent. Das liegt nicht nur an seinem Elektroantrieb und der geringen Grösse, sondern auch am durchdachten, gesamtheitlichen Nachhaltigkeitskonzept, betont Anders Kärrberg.
Als Head of Global Sustainability ist Anders Kärrberg zuständig für Entwicklung, Umsetzung und Überwachung der Nachhaltigkeitsstrategie von Volvo Cars, die auf den drei Säulen Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft sowie ethisches und verantwortungsvolles Wirtschaften basiert. Darüber hinaus fungiert Anders Kärrberg derzeit auch als Mitglied der schwedischen Regierungsdelegation für Kreislaufwirtschaft.

Anders Kärrberg, wie reagieren Sie darauf, wenn Skeptiker behaupten, dass Elektroautos zwar emissionslos fahren, unter dem Strich aber nicht nachhaltiger als konventionell motorisierte Autos sind?
Das Thema, das hier angesprochen wird, lautet CO2-Fussabdruck. Es geht um die Emissionen eines Autos über seinen gesamten Produktions- und Lebenszyklus hinweg – von der Rohstoffbeschaffung über die Herstellung einzelner Komponenten, Montage und Logistik bis hin zum Fahrbetrieb über 200 000 Kilometer. Genau darauf haben wir bei der Entwicklung des Volvo EX30 besonderes Augenmerk gelegt. Und die Zahlen, die wir berechnet haben, sprechen für sich: Mit unter 30 Tonnen* CO2 pro Fahrzeug reduziert sich der Fussabdruck gegenüber den ebenfalls elektrischen Modellen C40 Recharge und XC40 Recharge um einen Viertel, und im Vergleich zu konventionell motorisierten Fahrzeugen sogar um rund die Hälfte. Natürlich variieren die Zahlen, je nachdem, ob man mit Strom aus dem EU-Mix rechnet, der Strom eher aus Kohlekraftwerken stammt oder man Zugang zu einer Photovoltaikanlage hat. Aber wir denken, wir haben hier interessante Vergleichsdaten geschaffen.

Dass der EX30 den kleinsten CO2-Fussabdruck hat, dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass er von allen Volvo Modellen der kleinste ist. Sollten wir alle der Umwelt zuliebe auf ein kleines Auto umsteigen?
Als Automobilhersteller berücksichtigen wir die verschiedenen Ansprüche unserer Kunden, auch den Wunsch nach grösseren, geräumigeren Autos. Bei Modellen wie dem neuen Volvo EX90, der bis zu sieben Personen statt nur fünf oder eher vier befördern kann, relativiert sich der grössere CO2-Fussabdruck ohnehin. Und schliesslich ist das kompakte Format mit der damit verbundenen Gewichts- und Materialersparnis nur einer von vielen Faktoren, die beim EX30 für eine hervorragende Bilanz sorgen.
Können Sie weitere Beispiele nennen?
Unter anderem haben wir bei diesem Auto grosse Anstrengungen unternommen, um die Recyclingquote der beim Bau verwendeten Materialien zu maximieren. Bei Stahl und bei den Kunststoffen sind es 17 Prozent, bei Aluminium rund 25 Prozent. Letzteres ist in der Herstellung besonders energieintensiv, weshalb wir mit emissionsarmen Schmelzöfen arbeiten, die erneuerbaren Strom nutzen. Und auch für die Produktion der Batterien und andere wichtige Komponenten nutzen wir erneuerbaren Strom. Zudem haben wir nicht nur unseren eigenen Produktionsprozess unter die Lupe genommen, sondern achten genauso auf das Nachhaltigkeitsengagement unserer Energielieferanten und Zulieferer. Hinter dem kleinen CO2-Fussabdruck des EX30 stecken mehr Massnahmen, als ich aufzählen kann. Die einen sind kleiner, die anderen grösser – aber sie alle reduzieren die Emissionen und werden einen Einfluss auf die Entwicklung künftiger, auch grösserer Volvo Modelle haben.
Ein anderer Aspekt, der oft kritisch betrachtet wird, ist die Rohstoffbeschaffung für die Batterien. Wie stellen Sie sicher, dass Menschen und Umwelt in den Abbaugebieten nicht zu Schaden kommen?
Das ist ein komplexes Thema, für das es bald eine gesamteuropäische Lösung gibt. Ab 2027 ist für Batterien ein digitaler Pass vorgeschrieben, der alle relevanten Informationen entlang des Lebenszyklus von der Rohstoffgewinnung bis zum Recycling bündelt. Aber wir wollen das schon heute angehen und haben für unsere Batterien daher die Blockchain-Technologie eingeführt, um die kritischen Rohstoffe Lithium, Mangan, Kobalt, Glimmer, Graphit und Nickel zurückzuverfolgen.
Wir haben bislang vor allem über Massnahmen und Materialien geredet, die für die Kundschaft im Verborgenen bleiben. Welche Aspekte der Nachhaltigkeit sind dem EX30 anzusehen?
Dazu brauchen Sie sich nur in den Innenraum zu setzen! An Sitzen, Armaturentafel und Türverkleidungen kommt eine Reihe recycelter und biobasierter Materialien zum Einsatz, darunter Denim, Flachs und eine Wollmischung, die rund 70 Prozent recyceltes Polyester enthält. Sie werden sehen und spüren, dass dieses Auto sehr nachhaltig ist.

Der vollelektrische Volvo EX30 ist alles andere als ein gewöhnliches Auto. Jim Rowan, CEO von Volvo Cars, präsentierte am 7. Juni in Mailand der weltweiten Presse den neuen, kleinen EX30.
* Die Berechnung des CO2-Fussabdrucks von unter 30 Tonnen bei 200 000 km Fahrleistung basiert auf der Nutzung von Ladestrom aus dem EU27-Strommix.