Die Rally Akropolis galt 1964 als eine der härtesten Rennen der Welt. Die Strecke war knapp 2 000 Kilometer lang und führte durch ganz Griechenland. Vor 60 Jahren gewann zum ersten Mal ein Volvo die Rallye. Am Steuer des Volvo PV544 sass Tom Trana – einer der grössten Rennfahrer Schwedens.
Als Volvo 1959 ein eigenes Rallye-Werksteam gründete, ging es in erster Linie um das Testen von neuen Technologien und Materialien. Geleitet wurde das Volvo Werksteam vom zweifachen Rallye-Europameister Gunnar Andersson, der die besten Rennfahrer:innen Schwedens verpflichtete. Dazu gehörten unter anderem Carl-Magnus Skogh, Sylvia Österberg, Ewy Rosquist und Tom Trana.
Ungestümer Fahrstil
Tom Trana wurde das Rennfieber quasi in die Wiege gelegt. Schon sein Vater war ein Auto-Enthusiast. Der im Jahr 1937 in Kristinehamn am Vänernsee geborene Trana begann seine Karriere als Hobby-Rallyefahrer in einem umgebauten schwarzen Volvo PV444 und einem Volvo P1800. Der junge Freizeitfahrer und Volvo Mechaniker fiel vor allem wegen seiner schnellen Rundenzeiten und seines ungestümen Fahrstils auf.
Gunnar Andersson bot Tom Trana 1963 einen Vertrag als Werksfahrer an. Das Auto: ein Volvo PV544. Rein optisch zählt der als «Buckel Volvo» bekannte PV544 nicht gerade zu den klassischen Sportwagen. Und doch fuhr das Werksteam von Volvo mit dem PV544 siegreich von Rennen zu Rennen. Tom Trana war für sein Engagement so dankbar, dass er noch in der gleichen Saison die RAC-Rallye von Grossbritannien gewann. Ein Jahr später holte er den Gesamtsieg und gewann die schwedische Meisterschaft.
Der Höhepunkt – die Rally Akropolis
Tom Trana nahm 1964 mit dem Volvo PV544 auch an der legendären Rally Akropolis teil. Die Rally Akropolis war berüchtigt für ihre unbefestigten Strassen sowie die steilen Anstiege und anspruchsvollen Passagen durch die griechische Landschaft. Die 1 923 Kilometer lange Tortur verlangte nicht nur vom Fahrer viel ab, sondern auch vom Fahrzeug. Mit seinem spektakulären Fahrstil und sehr viel Selbstvertrauen ins Auto hob sich Tom Trana von seinen Konkurrenten ab. Und holte sich am Ende den hart erkämpften Pokal.
Es war der Höhepunkt für den Volvo PV544 als Rennwagen – und gleichzeitig sein Abschied. Der Nachfolger, der Amazon 122S, stand bereits in den Startlöchern.