Nur für kurze Zeit während des Sommers ist der Vildmarksvägen befahrbar. Die 500 Kilometer lange Route im Norden Schwedens ist so berühmt, weil sie durch Europas letzte Wildnis führt und atemberaubende Landschaften offenbart.
Jetzt ist der Vildmarksvägen wieder geöffnet – noch bis zum 15. Oktober. Der atemberaubende Rundkurs im hohen Norden Schwedens ist ein absolutes Highlight. Beim 500 Kilometer langen Vildmarksvägen handelt es sich um die höchstgelegene Asphaltstrasse Schwedens – auf dem höchsten Punkt 867 Meter über dem Meer. Der Vildmarksvägen führt von Strömsund im nördlichen Jämtland über Gäddede nach Vilhelmina im südlichen Lappland und mündet bei Dorotea in die E45.


Unterwegs erlebt man aussergewöhnliche Naturlandschaften; von unberührten Seen und tiefen Wäldern über Wasserfälle bis zu beeindruckenden Berglandschaften. In Europas letzter Wildnis leben Elche und Rentiere, Biber, Königsadler und Polarfüchse. Ausserdem findet sich hier die grösste Dichte an Braunbären.

Stekenjokk – samisches Bergplateau
Der wohl bekannteste Abschnitt des Vildmarksvägen ist die 20 Kilometer lange Strecke über das Stekenjokk-Plateau. Hier gelten besondere Vorschriften; das samische Bergplateau ist sowohl Vogelschutzgebiet als auch samische Kulturlandschaft. Hier hüten und versorgen die Samen seit Jahrtausenden ihre Rentiere. Und das soll auch so bleiben. Damit die Rentiere ungestört grasen können, gilt im Frühsommer auf einem 5 Kilometer langen Abschnitt der Strasse ein Halt- und Parkverbot.

Samische Kirchenstädte
Die Samen sind das letzte Urvolk Europas. Ihre Kultur gilt es zu bewahren und die kulturell bedeutenden Stätten der Sámi zu schützen. Dazu gehören etwa das Kirchendorf Ankarede («Ankarede kyrkstad»), wo man auch traditionelle Sami-Hütten besichtigen kann.

Ein weiteres Kirchendorf ist Vilhelmina («kyrkstad»). Hier lohnt sich der Besuch des Museums, das nur wenige Wochen im Sommer geöffnet ist. Im Museumsladen gibt es samisches Kunsthandwerk zu kaufen. Du kannst hier auch in einer der traditionellen Hütten übernachten, die um 1800 gebaut wurden.

Auf dem Weg nach Vilhelmina lohnt es sich, am See Kultsjön über die Fussgängerbrücke zu gehen und das Kirchendorf Fatmomakke zu besuchen. Fatmomakke wurde um 1700 gebaut und gilt als das bedeutendste samische Kirchendorf Schwedens.
Spektakuläre Wasserfälle
Auf dem Vildmarksvägen kommst du an unzähligen Seen, Wasserwegen und Wasserfällen vorbei. Am bekanntesten dürfte der Hällingsåfallet sein. Er ist mit 40 Metern einer der höchsten Wasserfälle Schwedens. Ein weiterer spektakulärer Wasserfall ist der Trappstegsforsen am Kultsjön-See. Der Trappstegsforsen zählt zu den schönsten Stromschnellen Schwedens.


Stora Blåsjön
Nördlich von Gäddede liegt der See Stora Blåsjön, der 40 Quadratkilometer gross ist und einen atemberaubenden Blick auf die Berge bietet. Hier lohnt sich ein mehrtägiger Stopp, um zu wandern, biken, kajaken oder reiten.

Korallgrottan
Unweit von Stora Blåsjön liegt die Korallenhöhle («korallgrottan»). Mit sechs Kilometern ist es Schwedens längste bekannte Unterwasserhöhle. Es gibt schmale Gänge, gewaltige Höhlensäle und sogar einen Wasserfall. Achtung: Die Höhle darf nur während der Sommermonate im Rahmen von Führungen betreten werden.
