Als Fritz Häusermann 1953 zum ersten Mal den Volvo PV444 auf dem Automobilsalon in Amsterdam entdeckte, konnte er nicht wissen, dass dies der Beginn einer einzigen Erfolgsgeschichte sein würde.
Schon als junger Mann war Fritz Häusermann fasziniert von Autos und Lastwagen. 1925 eröffnete er mit nur 22 Jahren eine Autovermietung, eine Fahrschule und einen Chauffeurdienst.

Ab 1928 verkaufte er auch amerikanische Lastwagen. Die neue Welt hinter dem grossen Teich faszinierte den jungen Häusermann. Anfang der 1930er-Jahre reiste er mit dem Schiff zum ersten Mal in die USA und sicherte sich einen Vertrag als Generalvertretung einer amerikanischen Lastwagenmarke.

Dann kam der 2. Weltkrieg, Fritz Häusermann musste einrücken. Über 900 Aktiv-Diensttage leistete er als Lastwagen-Fachoffizier während dieser Zeit.

Mit dem Ende des 2. Weltkriegs keimte bei der Bevölkerung das Bedürfnis nach Mobilität. Waren 1945 nur knapp 20 000 Autos auf den Schweizer Strassen unterwegs, zählte man 1960 bereits über eine Million Personenwagen. Es waren gute Zeiten für Garagisten. Fritz Häusermann sah das aufkeimende Mobilitätsbedürfnis und importierte erneut erfolgreich amerikanische Lastwagen.

Eine schicksalshafte Begegnung mit Volvo in Amsterdam
Doch dies sollte nicht Häusermanns grösster Coup sein, sondern eine Begegnung am Automobilsalon in Amsterdam im Jahr 1953. «Dort entdeckte Fritz Häusermann Volvo, deren Lastwagen in der Schweiz noch unbekannt waren. Für einen Mann der Tat war dies eine reizvolle Aufgabe», erinnert das Unternehmen in einer Broschüre zum 50. Jubiläum der Garage Häusermann im Jahr 1975.

Vor 70 Jahren begann die Erfolgsstory von Volvo in der Schweiz
Ziemlich genau vor 70 Jahren, am 18. März 1954, schloss Fritz Häusermann mit dem damaligen Direktor von Volvo AB, Rolf Hanson, den Importvertrag für Lastwagen und Personenwagen ab. Es war ein Glücksfall für beide Seiten. Ab 1955 importierte Fritz Häusermann erstmals die sicheren und zuverlässigen Fahrzeuge aus Schweden in die Schweiz.

Als Fritz Häusermann zwischen 1957 und 1959 an der Bernerstrasse in Zürich das erste grosse Volvo Verkaufs- und Bürogebäude baute, war es gerade rechtzeitig zum Start des neuen Modellstars aus Schweden – dem Volvo Amazon – fertig 1961 erschien mit dem Volvo P1800 ein weiteres schnittiges Modell auf dem Markt. Die sicheren und zuverlässigen Autos aus Schweden kamen bei den Schweizerinnen und Schweizern sehr gut an, ganz besonders die Volvo 140-Modellreihe ab 1966. Es lief so gut, dass Fritz Häusermann 1968 in Effretikon das Volvo Importzentrum eröffnete, um mehr Platz für Showroom und Ersatzteile zu haben.
Zum 50. Jubiläum kam ein persönlicher Brief von Volvo aus Schweden
1975 schrieb der damalige Volvo Konzernchef Gunnar Engellau zum 50. Firmenjubiläum persönlich einen Brief an Fritz Häusermann: «Ich möchte in diesem Brief nochmals darauf zurückkommen, dass Volvo Dir und Deiner Firma viel Dank schuldig ist. Wenn es Euch damals nicht gelungen wäre, Volvo Wagen in der Schweiz zu verkaufen, hätte ich es nie gewagt, mit dem Export nach England, Frankreich und Deutschland zu beginnen. Du kannst meiner Dankbarkeit sicher sein.» So war der Mut des Fritz Häusermann auch ausschlaggebend für den Welterfolg der Marke.

Bis 1981 importierte Fritz Häusermann alle Volvo Modelle in die Schweiz. Dann gründete Volvo ein eigenes Importunternehmen. Geblieben ist die Partnerschaft zwischen Volvo und Häusermann als wichtiger Handelspartner bis zum heutigen Tag.
Bilder: zVg