Wo lässt sich der Winter besser zelebrieren als auf dem König der Ostschweiz? Der Säntis ist nicht nur im Sommer ein schönes Ausflugsziel. Ganz besonders für die SnowBuddies, die auf den Berg zum Freeriden kommen.
Pisten gibt es auf dem Säntis nicht. Aber das stört die SnowBuddies nicht. Im Gegenteil: «Seit ich denken kann, wird auf dem Säntis Ski gefahren. Jedoch nur im freien Gelände und sofern die offizielle Lawinenstufe in der Region unter 3 liegt», sagt Silvan von den SnowBuddies. Denn Sicherheit kommt bei ihnen an erster Stelle.
Die Anfahrt
Angereist sind die «Schneefluencer» mit ihrem Volvo XC60, der perfekte SUV für versierte Sportler wie die SnowBuddies. In der Original Volvo Dachbox haben nicht nur mehrere Skis Platz, sondern auch Snowboards. Und in den Kofferraum passt die ganze Ausrüstung.
Den Volvo XC60 lassen die SnowBuddies in Urnäsch stehen und fahren im Postauto auf die Schwägalp, wo sie mit der Schwebebahn auf den 2502 Meter hohen Säntis gelangen.
Die Abfahrten
«Vom Säntis gibt es unzählige Möglichkeiten, wenn man seine Tourenskis mitbringt. Denn genauso wie der Säntis im Sommer ein riesiges Wandergebiet ist, kann man auch im Winter viele unterschiedliche Ski-Routen nehmen. Doch es gibt zwei Klassiker und eine etwas ausgefallenere Route: Säntis – Wasserauen (was wir gemacht haben), Säntis – Toggenburg (da muss man beim letzten Masten der Bahn aussteigen und über eine interessante Treppe in den Schnee gelangen) sowie Säntis – Schwägalp (Chamhalde). Diese Route ist so anspruchsvoll, dass es bis heute nur eine Handvoll Leute gibt, die diese waghalsige Abfahrt je gewagt haben. Die ganze Tour kann auch komplett ohne Felle gemacht werden, wenn man sie richtig plant. Es ist immer zwingend notwendig, sich gut vorzubereiten und die nötige Sicherheitsausrüstung sowie das Können mitzubringen.»
Route nach Wasserauen
«Ist man auf dem Säntis angekommen, gönnen wir uns erst einen Kaffee im Restaurant ‹Alter Säntis›, um den Einstieg der Tour zu inspizieren. Und geniessen dabei auch die Aussicht über den Alpstein und die Churfirsten.
Der Einstieg in den Hang ist etwas steil, aber nicht gefährlich. Danach kann man gemütlich durch ein schön verschneites Tal Richtung ‹Wagenlücke› fahren – die erste Schlüsselstelle. Oft ist der Schnee zum Einstieg dieser etwas engen Passage weggeblasen. Da die Wagenlücke aber eine etwas steilere Mulde ist, wird der Schnee dafür nachher umso besser.
An der Wagenlücke angekommen, könnte man gleich weiter Richtung Wasserauen. Doch es lohnt sich, die Felle aufzuziehen und zirka eine Stunde Richtung ‹Blau Schnee› aufzusteigen. Von dort hat man den perfekten Blick auf den Säntis.
Dem Aufstieg entlang geht es durch ein cooles Gelände zurück zum Anfellplatz (unterhalb Wagenlücke).
Von dort sind es nur noch einige 100 Meter zur wohl grössten Schlüsselstelle: das ‹Mesmer Chemi›. Dabei handelt es sich um drei nebeneinander liegende Couloirs (von Felsen begrenzte, mit Schnee oder Eis gefüllte Rinnen an einem Berghang). Die Passage ist nicht sehr lang, aber ziemlich steil und meistens etwas eisig. Am besten geht es beim dritten Couloir. Die Sturzzone ist ungefährlich, weshalb es nur ein wenig Mut erfordert.
Gleich danach kommt das legendäre Bergrestaurant ‹Mesmer›. Im Winter ist es allerdings geschlossen und komplett in Schnee gehüllt. Es öffnet erst wieder am Karfreitag.
Von der Alp geht es Richtung Seealpsee über ein sehr breites Couloir, das jedesmal gut beurteilt werden muss. In Bezug auf Lawinen ist es nicht ungefährlich. Oft stürzt auch Schnee von den hohen Felswänden links und rechts. Kann man dies aber gut einschätzen, findet man meistens die richtige Spur.
Beim Seelalpsee angekommen, muss man etwas am See vorbei schieben, bevor man über den Wanderweg nach Wasserauen fährt. Hier ist der Schnee sehr unterschiedlich; es muss auch ab und zu etwas zu Fuss gelaufen werden.
In Wasserauen angekommen, gönnen wir uns ein Erfrischungsgetränk, bevor wir mit der Appenzellerbahn wieder zurück nach Urnäsch fahren, wo unser Volvo XC60 auf uns wartet.
PS: Eine Appenzeller Tradition ist es, am Karfreitag die Abfahrt nach Wasserauen zu machen, da dies der erste Tag der ‹Sommersaison› ist. Dann sind alle 5 Bergrestaurants auf dem Weg wieder geöffnet – es gleicht dann mehr einer fröhlichen Volksabfahrt als einem klassischen Freeride.»
Bilder: zur Verfügung gestellt, © SnowBuddies