Das Volvo Virus ist vererbbar. Wissenschaftlich ist es zwar noch nicht bewiesen, aber wir haben es bereits in mehreren Fällen in diesem Blog nachgewiesen. Auch Simon Zwahlen ist davon betroffen: Ihm wurde das Volvo Fieber nicht nur in die Wiege gelegt, der Familien Volvo selbst war die Wiege.

«Angefangen hat alles mit meinem Grossvater, der zwanzig Jahre lang Pöstler im Berner Oberland war und die Post auf den Niesen brachte», erzählt Simon Zwahlen. So zuverlässig, wie die Post auf dem Berg ankam, so zuverlässig war sein Volvo Amazon 121. So zuverlässig, dass der Volvo Amazon immer noch in Familienbesitz ist und heute von Simon in der dritten Generation gefahren wird. Dass er noch fahrbar ist, das ist Simons Vater und seinem Onkel zu verdanken, die sich mitunter auf unkonventionelle Art um den Amazon gekümmert haben.

Volvo 245 als Wiege
Simon Zwahlen wuchs nicht nur in einer Volvo Familie auf, sondern es war sogar seine Wiege: «Immer wenn ich als Kind nicht schlafen konnte, fuhren meine Eltern mit mir im Volvo 245 GLT rum. Das beruhigte mich sofort und ich schlief ein.» Aus frühkindlicher Erfahrung ist der Wunsch eines Kindes erwachsen: «‹Ich will einen Volvo P1800›, sagte ich als Zwölfjähriger. Ich habe angefangen zu sparen, bis ich schliesslich genug Geld zusammen hatte für einen 1968er Volvo P1800 S mit dem B18-Motor, den mein Vater bei einem Bekannten in der Ecke einer Garage entdeckt hatte. Er war zwar fahrbar, hatte aber viel Rost. Zum Glück hat mein Vater eine Hobby-Garage. So konnten wir ihn zusammen restaurieren.» Heute fährt Simon Zwahlen damit zu Fan-Treffen, wo er jedes Mal ein Highlight ist.

Volvo 145: Auch eine Art Familienfahrzeug
An das Oldtimertreffen OlderClassics in Kemptthal ist der 23-Jährige aber mit einem anderen Fahrzeug gekommen – einem Volvo 145, den er am liebsten fährt. «Es war ursprünglich das Dienstfahrzeug von einem Eisenwarenladen im Berner Oberland. Da er noch eine gute Substanz hatte, entschlossen wir uns, den Kombi wieder flott zu machen.» Und er sieht sehr flott aus!
An alten Volvo Modellen zu schrauben, ist ein gemeinsames Hobby der Zwahlens: «Ich schraube viel mit meinen Vater. Und von ihm als gelernter Automechaniker lerne ich vieles – halt ‹Learning by Doing›», lacht der gelernte Sanitärinstallateur. «Zum Glück kann man die Mechanik bei diesen Volvo Modellen noch selbst reparieren.» Im Stich gelassen haben ihn seine Volvo Oldies noch nie: «Heimgebracht haben sie mich immer», sagt Simon Zwahlen trocken.
Volvo verrückte Zwahlens
Und was sagt Simons Freundin zum Hobby? Nathalie Krebs: «Ich habs akzeptiert.» Etwas anderes wäre wohl auch schwierig. Denn bei den Zwahlens fahren alle Volvo: «Sogar die Grosseltern mütterlicherseits: Mein Grossvater hat mit seinem Volvo 745 rund 750 000 Kilometer zurückgelegt.» Damit gehört er zweifelsfrei auch in unsere Ahnengalerie der Kilometer-Millionäre.
