Vor 50 Jahren endete eine Ära. 1974 wurde die Produktion der legendären Volvo 140er-Baureihe eingestellt. Es war eine einzigartige Erfolgsstory mit insgesamt 1,2 Millionen verkauften Autos.
Als Volvo im August 1966 den Volvo 144 vorstellte, staunte die Fachwelt Bauklötze. Vorbei war es mit den charmanten Rundungen des Volvo Amazons – die neue Designsprache bekam Ecken und Kanten. Die scharf gezeichneten Linien hielten sich drei Jahrzehnte und wurden stilbildend für den Design-Charakter von Volvo.
Kanten zum Schneiden scharf
«Das Funktionelle ist oft das Schöne. Funktionale und vernünftige Lösungen sind oft die attraktivsten», pflegte Jan Wilsgaard zu sagen. Der legendäre Volvo Chefdesigner wagte mit dem Volvo 144 einen radikalen Stilbruch gegenüber seines ersten Meisterwerks, des Volvo Amazon. Statt rund gab es neu eckig – mit Kanten, zum Schneiden scharf. Und trotzdem war die 140er-Baureihe aerodynamischer als andere, dynamisch erscheinende Konkurrenzmodelle.
Neue Sicherheitsmassnahmen
Der Volvo 144 war nicht nur elegant, praktisch und zuverlässig, sondern auch sicher. So hatte die Karosserie Knautschzonen vorn und hinten, und es gab eine fortschrittliche Bremsanlage mit Scheibenbremsen. Im Innenraum wurden vorstehende Teile eliminiert und Sicherheitsgurten für Fahrer, Beifahrer und Rücksitze angeboten.
Eine komplette Modellfamilie
Die zweitürige Version der 140er-Serie, der Volvo 142, wurde im Frühling 1967 eingeführt – also weniger als ein Jahr nach dem Volvo 144. Im November 1967 stellte Volvo bereits die dritte Variante vor: den Volvo 145. Der Volvo 145 war ein 5-türiger Kombi mit einem Heckbereich, der über eine nahezu senkrechte Heckklappe verfügte. Das Ladevolumen betrug mehr als zwei Kubikmeter und der Boden des Laderaums war völlig eben. Das machte den Volvo 145 zu einem äusserst beliebten Kombi – nicht nur für den Beruf, sondern auch für die Freizeit.



Gross, grösser, Volvo 145 Express
Der Volvo 145 war ein echtes Raumwunder. Doch da ging noch mehr: Zwischen 1969 und 1973 bot Volvo den 145er auch als Siebensitzer mit Hochdach an und präsentierte mit dem Volvo 145 Express den bis dato grössten Kombi.
Im Einsatz bei der Zürcher Kantonspolizei
Schon seit den frühen 1960er-Jahren fahren Volvo Modelle in der Flotte der Kantonspolizei Zürich mit, wie die Fotogalerie der KaPo Zürich zeigt. In den 1970er-Jahren war die 140-Serie sehr beliebt.
Im Besitz der Kapo ist immer noch ein restaurierter Volvo 144, der heute als Paradefahrzeug genutzt wird. Die Geschichte des Oldtimers kennt niemand so genau. Fest steht, dass dieses Fahrzeug früher als Patrouillenfahrzeuges ganz normal «im Dienst» stand.
Die Produktion der Volvo 140-Serie endete 1974 nach über 1,2 Millionen verkauften Fahrzeugen. Es war die bis dahin erfolgreichste Baureihe und setzte den Grundstein für Volvo als Weltmarke.