Sommer, warmes Wetter, Sonnenschein … endlich kein Eiskratzen mehr, wenn man in der Früh ins Auto steigt. Dafür kann nun beim morgendlichen Starten des Motors aber eine ganz andere böse Überraschung warten, denn: Marder haben jetzt Hochsaison.
Von Natur aus ein Einzelgänger, beansprucht der Marder sein Territorium für sich alleine. Es kommt daher immer wieder zu Revierkämpfen, bei denen nicht selten auch menschliches Eigentum beschädigt wird. Den Marder loszuwerden ist einfacher gesagt als getan, denn sobald eines der Tiere ein Auto für sich entdeckt und seine Duftmarken gesetzt hat, folgen auch schon die ersten Artgenossen, um ihm das Revier streitig zu machen.
Daher sollte der erste Schritt in der Marderbekämpfung die Beseitigung der Duftmarken sein. Das ist aber leider leichter gesagt als getan, denn die kleinen Nager drängen sich oft bis in die hintersten Winkel vor. Es empfiehlt sich daher auf jeden Fall ein Besuch beim Fachmann – nicht nur, um den Geruch loszuwerden, sondern auch um allfällige bereits entstandene Schäden aufzuspüren und zu reparieren. Schliesslich können angeknabberte oder durchgebissene Kabel, die nicht unbedingt immer sofort entdeckt werden, fatale Folge haben – besonders dann, wenn es sich um Bremskabel handelt.
Marderabwehr
Als Alternative können Sie sich ein Ultraschallgerät zulegen, das auf das empfindliche Gehör der Marder abzielt und sie durch Lärmbelästigung vertreibt. Ultraschallgeräte arbeiten entweder mit einem eigenen kleinen Stromspeicher oder können direkt an die Autobatterie angeschlossen werden.
Wenn Sie sich für die Elektroschock-Variante entscheiden, gibt es Geräte, die den Tieren ähnlich wie bei einem Weidezaun bei Kontakt einen leichten Stromschlag versetzen, durch den keine weiteren Verletzungen entstehen. Der Stromschlag selbst ist unangenehm genug und ausreichend, um ungebetene Gäste am Auto in die Flucht zu schlagen.
Hausmittel
Eine weitere Option im Kampf gegen die lästigen Nager sind mehr oder weniger bewährte Hausmittel, von denen wir einige – ohne Garantie auf Erfolg – in der Folge auflisten. Probieren Sie am besten selbst, was hilft.
- Haare: Platzieren Sie Hunde-, Katzen- oder Menschenhaare im Motorraum, denn Marder reagieren empfindlich auf davon ausgehende Gerüche.
- WC-Stein: Auch vom WC-Stein gehen Gerüche aus, die für die empfindlichen Nasen von Mardern unangenehm sind, weshalb so manch ein von den Nagetieren geplagter Autobesitzer mit WC-Stein im Motorraum durch die Gegend fährt.
- Mit Maschendrahtgitter bespannter Holzrahmen: Der Marder ist ein sehr vorsichtiges Tier und meidet ihm unbekannte Objekte. Ein unter dem Auto platziertes Gitter macht daher den Einstieg in den Motorraum auf einfache Weise unmöglich, denn ein Marder wird nicht über einen ihm unbekannten Gegenstand laufen.
- Licht: Und weil der Marder ein nachtaktives Tier ist, das nicht nur das Tages- sondern auch jegliches andere helle Licht scheut, kann es schon helfen, wenn Sie Ihr Fahrzeug unter einer Strassenlaterne parkieren. Damit laufen Sie weit weniger Gefahr, einen Marder ins Auto zu locken als wenn der Wagen nachts komplett im Dunkeln steht.
Wer zahlt?
In den meisten Fällen deckt die Kaskoversicherung die Kosten, wenn ein Auto nach einem versicherten Schadensfall – in diesem Fall Marderschaden – nicht mehr fahrtauglich ist und abgeschleppt werden muss.
Die Kosten für Marder- und Folgeschäden zahlt in der Regel die Teilkaskoversicherung. Als Folgeschaden gilt zum Beispiel, wenn etwa ein zerbissener Kühlschlauch zu Überhitzung und Schädigung des Motors führt oder wenn ein angebissener Bremsschlauch Auslöser für einen Unfall ist, der eine Reparatur des Autos erforderlich macht. Wird beim Unfall auch der Wagen eines Dritten beschädigt, werden die Reparaturkosten von der Autohaftpflichtversicherung übernommen. Der genaue Deckungsumfang ist dabei immer von der jeweiligen Versicherung abhängig.