Nach fünf Tagesetappen, inklusive rumpeliger Überfahrt nach Schweden, sind Gregor Gubser und Christian Dietrich angekommen. Insgesamt 29 Volvo mit 55 Teilnehmenden fanden sich zum diesjährigen VOMAC (Volvo Owners Meeting at the Arctic Circle), dem nördlichsten Volvo Treffen der Welt, am Polarkreis ein.
Der Volvo V70 T6 hat seine beiden Fahrer Gregor Gubser und Christian Dietrich sicher und zuverlässig nach Luleå gebracht, rechtzeitig zum Start des VOMAC (Volvo Owners Meeting at the Arctic Circle). Das nördlichste Volvo Treffen der Welt beginnt mit der Begrüssung der Organisatoren im Hotel. Insgesamt 55 Teilnehmende mit 29 Fahrzeugen sind dieses Jahr aus ganz Europa nach Luleå gereist. Nach einer kurzen Einführung mit warnenden Anekdoten früherer Treffen erklären die Organisatoren das VOMAC 2024 als eröffnet.
Polarlicht-Safari
«Mein absolutes Highlight hat sich erst nach dem gemeinsamen Abendessen ereignet», erzählt Gregor Gubser. Nachdem er Wetter- und Polarlicht-Apps gecheckt hat, ist er mit einer Gruppe von sechs Personen los auf eine Jagd der besonderen Art. Nach rund 20-minütiger Fahrt erreichen sie ein einsames Plätzchen mit offener Sicht nach Norden. Warm eingepackt, bewaffnet mit Kameras und Stativen, geht die Polarlicht-Safari los. «Im Norden entdecke ich einen leichten Nebel über dem Horizont: Wir haben Glück, es ist ein Polarlicht.»
Das Zeitfenster ist knapp, immerhin startet der Volvo Konvoi früh am nächsten Morgen in Richtung Jokkmokk. Rund eineinhalb Stunden haben sich die Volvo Freunde Zeit eingeräumt, um das Lichtspektakel am Himmel zu bewundern und Fotos zu machen. «Für mich geht ein Traum in Erfüllung», schreibt Gubser in seinem Reisetagebuch. «Ich habe schon in früheren Jahren Polarlichter in Norwegen und Finnland fotografiert. Nun ist mir aber eine Aufnahme mit meinem Volvo V70 unter der Aurora Borealis gelungen.»
Eisballett auf dem See
Der nächste Höhepunkt steht bereits am nächsten Tag auf dem Programm. Nach knapp zweistündiger Fahrt von Luleå Richtung Norden treffen sich die Volvo Enthusiasten am Ufer eines kleinen, zugefrorenen Sees, auf dem ein präparierter Rundkurs markiert ist. Nach einer Einführungsrunde dürfen sie die Strecke auf eigene Faust befahren. Während einige bereits nach wenigen Runden auf dem rutschigen Untergrund genug haben, wollen andere nicht aufhören, die physikalischen Grenzen ihres Volvo auszutesten.
Zur letzteren Gruppe gehört natürlich auch Gregor Gubser, der mit seinem Volvo V70 T6 AWD bereits im Winterfahrtraining im Engadin sein Gefühl für Auto, Schnee und Eis trainiert hat. «Es macht einfach höllischen Spass, mit über 80 km/h auf dem vereisten See zu fahren, um dann vor der nächsten Kurve abzubremsen und den richtigen Moment zu erwischen, um den nächsten Drift einzuleiten», berichtet der Präsident des Fanclubs Volvo Team Schweiz mit leuchtenden Augen.
Wie schmal der Grat zwischen Spass und Stress beim Driften sein kann, muss Ingo Franschak mit seinem V70 R AWD erfahren. Viele Runden lang ist alles gut gegangen, bis er auf der letzten doch etwas zu schnell unterwegs ist und gegen den Streckenrand rutscht, wo das Chassis auf der Schneemauer aufsetzt. Nun muss er warten, bis ihn der bereitstehende Pick-up wieder befreit.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Auf der Rückfahrt ist es bereits dunkel geworden. Die Strassenbedingungen kennen Gubser und Dietrich bereits: mal Schnee, mal Eis, mal Asphalt. Trotzdem ist das Lesen des Strassenzustands besonders bei Dunkelheit nicht einfach.
Am nächsten Morgen präsentieren sich die Strassen für den Volvo Konvoi schneebedeckt, nachdem es in der Nacht ein wenig geschneit hat und der Wind auffrischte. Für die Volvo Fans ist auf dem Weg von Luleå in Richtung Jokkmokk höchste Konzentration gefragt; starker Wind rüttelt an den Autos und versetzt das eine oder andere Fahrzeug um ein paar Zentimeter. Hinzu kommen Schneeverwehungen auf der Strasse: «Von einem Moment auf den anderen wird das vorausfahrende Auto vom stiebenden Weiss verschluckt», erzählt Gubser. Etwas südlich von Jokkmokk biegt die Volvo Karawane schliesslich auf eine Nebenstrasse, die mit reichlich Neuschnee bedeckt ist. «Ein wahres Winterwunderland», freut sich Gubser.
BBQ am Polarkreis
Ziel der rund zweieinhalbstündigen Fahrt ist eine im Wald versteckte Touristenattraktion: ein Polarkreis-Portal mit zwei Hütten, wo sich die Teilnehmenden bei warmen Getränken aufwärmen und lokale Spezialitäten vom Grill geniessen können.
Obwohl die Temperaturen für die Region und die Jahreszeit mit knapp unter null Grad sehr mild sind, treibt der starke Wind den Volvo Fans die Kälte ins Gesicht. «Es ist der erste Tag, an dem ich froh um die guten Kleider bin, die ich mitgenommen habe. Insbesondere die warme Unterwäsche sowie die dicke Kappe haben sich bewährt», sagt Gubser.
Nach einer guten Stunde setzt sich der Volvo Konvoi wieder in Bewegung und trifft wenig später auf einen eingeborenen Sami, der den «Südländern» seine Rentiere zeigt und sie mit Kaffee und Kuchen (schwedisch: Fika) verwöhnt.
Sami-Markt in Jokkmokk
Am Freitag steht der Besuch des Sami-Markts in Jokkmokk auf dem Programm. Laut Wikipedia handelt es sich dabei um den ältesten Wochenmarkt der Welt. Der Markt bietet unter anderem echte samische Handwerkskunst von Messern über Decken und Dekoartikel bis hin zu den obligaten Rentierfellen an.
Oldtimer-Fans am Ende der Welt
An den letzten beiden Veranstaltungstagen ist das Programm etwas lockerer und es bietet sich die Gelegenheit, Luleå näher zu erkunden. Neben der evangelischen Domkirche lohnt sich auch ein Spaziergang zum Hafen, wo der Bottnische Meerbusen zugefroren ist – zum Vergnügen aller.
Ein besonderes Erlebnis erwartet Oldtimer-Fans in den Garagen von Bekannten der Veranstalter. Der erste Sammler besitzt Volvo Modelle aus den 1920er- und 1930er-Jahren sowie eine Reihe anderer Autos, während der zweite mehr als 20 restaurierte Autos aus den 1950er-Jahren besitzt.
Ice Road Feeling
Als weiteres einzigartiges Erlebnis zeigt sich die Rückfahrt zum Hotel. Erfahrene Teilnehmende haben eine alternative Route empfohlen, bei der eine Fähre einen Fluss quert. Doch die Fähre ist ausser Betrieb, weil sie im Eis feststeckt. Stattdessen können die Volvo direkt an der Fähre vorbei über den Fluss fahren. Ein kleines Stück echte «Ice Road»!
Das Abenteuer VOMAC ist für Gregor Gubser fast zu Ende. Fast, weil es nun wieder gut 2500 Kilometer zurück in die Heimat geht. Für die Rückreise wählt die kleine Gruppe um Gubser wieder den «Inlandsvägen», also dieselbe Route zurück durch Schweden.
Doch etwas ist anders: Die Temperaturen sind auf das erwartete Niveau gesunken. Den tiefsten Wert auf der Fahrt von Vilhelmina nach Mora misst Gubser mit minus 18 Grad. Die Strassen präsentierten sich dank leichtem Schneefall weisser als auf der Hinfahrt. «Das macht es allerdings nicht einfacher, die Grip-Verhältnisse einzuschätzen», weiss Gubser. Ausser einer kurzen Begegnung mit einer Rentierherde gibt es zum Glück keine Schreckmomente.
Fazit
Das VOMAC sowie die Hin- und Rückreise waren ein echtes Erlebnis. Gubser und viele weitere Teilnehmende sind überzeugt, dass sie auch bei der nächsten Durchführung im Februar 2026 mit dabei sein werden.
Statistik
6388 gefahrene Kilometer
566 Liter Bleifrei-Benzin insgesamt
8.9 Liter auf 100 Kilometer (Durchschnittsverbrauch)
2 Deziliter 0W30 Motorenöl
Zu den anderen Beiträgen
● Vorbereitungen fürs VOMAC
● Anreise ans VOMAC