Pirateninsel, Schneewittchen-Haus oder Thermoskannen-Gefängnis: Schweden ist so bunt wie aussergewöhnlich.
1. Thermoskannen-Museum in Delsbo, Gävleborg
Die Schwedinnen und Schweden sind in einer Disziplin weltmeisterlich: Kaffeetrinken. Sie belegen Spitzenplätze auf jeder Kaffee-pro-Kopf-Konsum-Liste. Es liegt darum auf der Hand, dass der Kaffeepause auch ein Museum gewidmet ist bzw. der Thermoskanne, die 1904 patentiert wurde. Wie sich das Design, aber auch die Technologie verändert hat, wäre vielleicht nur halb so spannend, wären die Isolierkannen nicht in einem ehemaligen Gefängnis ausgestellt, das wiederum selbst ein Museum ist.
2. Schneewittchen-Haus in Västergötland
Hast du gewusst, dass es das echte Schneewittchen-Haus aus dem Walt-Disney-Trickfilm wirklich gibt? Es steht im westschwedischen Dorf Floby, mitten im botanischen Garten «Arboretum Alphem». Es war das Wohnhaus des Postboten Frans Johan Gegerfeldt. Der Hobbygärtner schuf aus einer flachen Weide die heute in Schweden grösste private Baum-Sammlung. Von Gegerfeldts Wohnhaus liess sich der schwedische Künstler Gustaf Tenggren inspirieren, als er für den Walt-Disney-Film «Schneewittchen» das Haus von Schneewittchen zeichnen sollte.
3. Wikingerdorf in Värmland
Du willst dich fühlen wie ein Wikinger? Dann bist du mitten in den Wäldern von Värmland am richtigen Ort. Hier soll nicht nur der Sagenkönig Olaf Trätälja begraben liegen, sondern es befindet sich auch das Värmland Vikingacenter. Es handelt sich um ein nachgebautes Wikingerdorf, inklusive Hafen und Wikingerschiff. Im Juli treffen sich jeweils Touristen aus der ganzen Welt auf dem Markt namens «Vikingating» zum Handeln, Rudern, Axtweitwurf und Bogenschiessen.
4. Pirateninsel Gotska Sandön
Auf der Insel Gotska Sandön sollen sich die letzten Piraten versteckt haben. Heute ist es weit friedlicher: Die Strände und die Einsamkeit der Dünen ziehen Touristen an, welche die absolute Ruhe suchen. Die fünf mal acht Kilometer grosse, unbewohnte Insel ist als Nationalpark deklariert. Geschäfte gibt es darum keine, und das Übernachten ist nur in einem roten Ferienhaus oder Zelt möglich.
5. Museum des Scheiterns
Es gibt nichts, was es nicht gibt. Das gilt vor allem für die hier gesammelten Museumsstücke. Es handelt sich ausschliesslich um misslungene Erfindungen wie ein Fahrrad aus Plastik, das unter seinem eigenen Gewicht zusammenbrach, einem Trump-Monopoly oder dem Klassiker unter den Flops, der «New Coke». Kurator Samuel West hat ein lustiges Repertoire an Flops gesammelt und hat Erfolg damit.
Titelbild: Arboretum Alphem, © Wikipedia, Achird, CC BY-SA 3.0
