Ob im Staubsauger-Roboter, Smartphone oder autonomen Fahren: LiDAR ist überall. Worum es bei der Laser-Technologie geht und wie sie im neuen Volvo EX90 den Weg in die Zukunft weist, erfährst du hier.
«Light Detection And Ranging»: Dafür stehen die fünf Buchstaben LiDAR. Die Laser-Technologie gibt es schon seit 1961 und wurde einst vor allem in der Robotik und in der Luftfahrt eingesetzt. Sie dient zur Berechnung von Distanzen, aber auch zur Geländemodellierung, Kartierung sowie Sicherheitsüberwachung. Bekannt geworden ist das LiDAR-System durch die Apollo-15-Mission, die damit 1971 den Mond kartierte.
So funktioniert LiDAR
LiDAR sendet Laserimpulse aus und misst die Zeit, die benötigt wird, bis das reflektierte Licht vom Zielobjekt zurückkehrt. So kann die Entfernung zu einem Objekt präzise bestimmt werden. Laserscanning bietet eine hohe räumliche Auflösung bei der Erfassung von Gelände- oder Objektdaten.
So findest du LiDAR-Technologie sogar auf deinem Smartphone, wo sie ebenfalls der räumlichen Messung dient. Auch bei Staubsauger-Robotern wird LiDAR eingesetzt. Ob im Kleinen oder im Grossen: Ein LiDAR-System besteht grundsätzlich aus einem Laser, einem Scanner, einem Empfänger und einem Computer zur Datenverarbeitung.
Zusammenarbeit mit Luminar
Die über 60 Jahre alte Laser-Technologie spielt heute eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen. LiDAR hilft, die Umgebung des Fahrzeugs präzise zu erfassen und Hindernisse zu erkennen. Volvo Cars arbeitet bei dieser Technologie mit dem Unternehmen Luminar zusammen. Gegründet wurde «Luminar Technology» 2012 vom damals erst 16-jährigen Austin Russell. Heute gehört Luminar mit seinem LiDAR-System zu den führenden Unternehmen im autonomen Fahren.
Millionen von Laserlicht-Impulsen
Durch die Partnerschaft von Volvo Cars mit Luminar wird das autonome Fahren immer konkreter. Zum ersten Mal kommt das innovative LiDAR-System im neuen Volvo EX90 zum Einsatz. Der in die Dachlinie integrierte LiDAR-Sensor sendet Millionen von Laserlicht-Impulsen aus, um Objekte und deren Standorte genau zu erkennen. Dabei wird die Umgebung dreidimensional abgetastet und eine temporäre Echtzeitkarte erstellt, ohne dass eine Internetverbindung erforderlich ist.
Die LiDAR-Technologie von Luminar bildet die Grundlage für eine sichere Navigation und Wahrnehmung von Objekten. Und zwar zuverlässig, unabhängig vom Lichteinfall, Tag oder Nacht, selbst bei höheren Autobahngeschwindigkeiten. LiDAR verbessert auch die Zuverlässigkeit des Pilot Assist, der mit einer neuen Lenkunterstützung nun auch beim Spurwechsel hilft.
Neu entwickelter Highway-Pilot
Für den neu entwickelten «Highway Pilot» wird die Sensortechnik von Luminar mit autonomer Antriebssoftware sowie mit Kameras, Radargeräten und Back-up-Systemen für Lenkung, Bremsen und Batterieleistung kombiniert – allesamt Features, die in künftigen selbstfahrenden Volvo Fahrzeugen zum Einsatz kommen werden. Ihr Zusammenspiel legt das Fundament für sicheres, vollautonomes Fahren auf Autobahnen.
Autonomes Fahren schon bald möglich
«Bald wird ein Volvo in der Lage sein, autonom auf Autobahnen zu fahren, wenn das Fahrzeug entscheidet, dass dies sicher ist», ist Henrik Green, Chief Technology Officer (CTO) bei Volvo Cars, überzeugt. «Dann übernimmt der Volvo die Verantwortung für das Fahren. Der Fahrer kann sich entspannen, den Blick von der Strasse und die Hände vom Lenkrad nehmen. Die Bereiche, in denen das Fahrzeug selbstständig unterwegs ist, können durch Over-the-Air-Updates erweitert werden, denn eine sichere Einführung des autonomen Fahrens kann für uns nur sukzessive erfolgen.»
Die nächste Ära der Sicherheit
«Volvo gilt als Pionier der Fahrzeugsicherheit und hat die Standardisierung der fortschrittlichsten lebensrettenden Technologien in der gesamten Branche vorangetrieben», sagt Austin Russell, Gründer und CEO von Luminar. «Die nächste Ära der Sicherheit ist das autonome Fahren und wieder einmal hat Volvo mit einem wichtigen Meilenstein in der Branche die Führung übernommen. Gemeinsam mit Volvo machen wir diese neue Technologie der Welt zugänglich.»
«Das autonome Fahren kann viele Menschenleben retten, wenn es verantwortungsvoll und sicher eingeführt wird», erklärt Henrik Green. «Wenn unsere Autos in Zukunft selbst sichere Entscheidungen treffen können, ist das ein wichtiger Schritt in diese Richtung.»