Innerhalb von zwei Stunden bist du mit dem Zug von Zürich-City in Engelberg. Und mit der rotierenden Seilbahn in nur einer halben Stunde bereits auf dem Titlis. Auf 3000 Metern über Meer fällt der Startschuss für ein Nachhaltigkeitsprojekt der Superlative.
Der erste Schritt zur Nachhaltigkeit ist die Anreise zum Skiort mit den ÖVs. Dort fällt der grösste CO2-Fussabdruck an: rund 70 bis 80 Prozent. Leider reisen bis jetzt nur etwa fünf Prozent mit der Bahn ins Skigebiet. Aktuell wirbt Schweiz Tourismus mit einer internationalen Kampagne für «Ride & Slide», um mehr Wintersportler für den Zug zu begeistern. Für die Anreise nach Engelberg gibt es keine bessere Variante als die Zentralbahn, die direkt von Luzern aus fährt. Damit wird schon die Anfahrt zum Highlight.
CO2-neutraler Strom seit 2013
In allen Schweizer Wintersportregionen haben in den letzten Jahren umfangreiche Klimaschutzmassnahmen stattgefunden. So setzt sich auch die Tourismus-Region Engelberg-Titlis für eine effiziente Nutzung von Energie, Klimaschutz, erneuerbare Energien sowie eine umweltverträgliche Mobilität ein. Deshalb werden in Engelberg bereits seit 2013 alle Seilbahnen mit CO2-neutralem Strom betrieben. «Alle Unternehmen sind bestrebt, mit weiteren Projekten die Nachhaltigkeit in unserer Region zu fördern», verspricht Engelberg-Titlis auf der Website. Auch deshalb sind wir seit Jahren Partner von Engelberg-Titlis.
Ein weiterer Grund ist, dass die Region seit Jahrzehnten ein Hotspot für schwedische Touristen ist. Entstanden in den 1990er-Jahren durch Freeride-Videos, die in Schweden zum Kult wurden und Engelberg-Titlis als Freeride-Paradies zelebrieren.
Schnee aus Wasserkraft
Nirgends ist man sich dem Klimaschutz so bewusst wie auf einem Gletscher. Deshalb wird Umweltschutz auf dem Titlis sehr ernst genommen. Seit 2016 werden die Titlis-Bergbahnen ausschliesslich mit Strom aus erneuerbarer Wasserkraft betrieben. Auch die Energie für den technischen Schnee, das Titlis-Resort, das Berghotel Trübsee und das Hotel Terrace wird durch Wasserkraft erzeugt. Und bei der Beschneiung und Pistenpräparation kommen SNOWsat-Lösungen zum Einsatz. Ebenfalls ökologisch unterwegs sind die Pistenfahrzeuge – sie werden mit Biokraftstoff betrieben. Doch das ist noch längst nicht alles. Das Abwasser der Kläranlage auf dem Titlis wird so lange gefiltert, bis das Wasser wieder sauber ist, bevor es ins Tal fliesst. Auch der Abfall wird in speziellen Containern bereits auf dem Titlis getrennt und anschliessend ins Tal gebracht.
Weitere Klimaschutzprojekte
Schon 2018 wurden die Brunni-Bergbahnen als «klimaneutrales Unternehmen» ausgezeichnet. Es war damit schweizweit die erste zertifizierte, klimaneutrale Bergbahn. Als die Berg-Lodge Ristis im Sommer 2019 vollumfänglich renoviert wurde, entstand auf dem Dach eine Photovoltaikanlage, die viel mehr Energie produziert, als das Hotel und Restaurant verbraucht. Dafür wurde die Berg-Lodge mit dem Schweizer Solarpreis-Diplom 2021 ausgezeichnet.
Neue Bergstation
2023 fällt der Startschuss für die Erneuerung der 1967 erbauten Titlis-Bergstation. 2017 wurde das Architekturbüro Herzog & de Meuron beauftragt, die Bergstation rundum zu erneuern. Die neue Bergstation soll die Emissionen (CO2 und Feinstaub) um 95%, den Energiebedarf (Strom) um 80% und den Wärmebedarf (Heizung und Warmwasser) um 53% reduzieren. Hinzu kommt eine Photovoltaikanlage. Daneben wird auch der Richtstrahlturm umgebaut – es entsteht ein Aussichtsturm mit Bar und Restaurant. Ausserdem: Bei der Standseilbahn «Gerschnialp» und beim Sessellift «Ice Flyer» werden der Antrieb und die Steuerung ersetzt. Damit kann der Stromverbrauch bei der Standseilbahn um 80% und beim Sessellift um 30% verringert werden.